Ein kleines Mädchen in einem fremden Land lernt mit seiner Angst, personifiziert als rundliches weißes Wesen, zu leben.
Rezension
Die junge Ich-Erzählerin hat ein Geheimnis. Immer wird sie von einem rundlichen, weißen Wesen begleitet, das seine Form verändert und sich Angst nennt. Dieses, meist ungute, Gefühl kann auch aufpassen und beschützen. Seit das Kind in ein neues Land kam, wächst die Angst fast ins Unermessliche. Vor allem in der Schule oder nachts hüllt sie alles ein. Ein Klassenkamerad nimmt mit dem Mädchen Kontakt auf. Die personifizierte Angst scheint irritiert und wird kleiner. Dann der entscheidende Wendepunkt: Der Junge zeigt, dass er sich auch fürchtet, genauso wie die anderen Kinder. Auf einmal wird klar - so ziemlich jeder hat die Angst als Begleiterin; man kann lernen, mit ihr zu leben. Großartig, wie es gelingt, mit wenigen Worten und einem rundlichen, in zurückhaltenden Farben gezeichneten Gespenst namens Angst den Leser*innen dieses wandelbare Gefühl vor Augen zu führen. Die Art, wie es sichtbar auf eine akzeptable Größe geschrumpft werden kann, sorgt nicht nur in Kitas für regen Gesprächsstoff.
Ein ganz besonderes Bilderbuch, das jungen Betrachter*innen Welten eröffnet. 100%ige Empfehlung.Rezensent: Martina Mattes
Personen: Sanna, Francesca Bodmer, Thomas
Sanna, Francesca:
Ich und meine Angst / Francesca Sanna. Dt. von Thomas Bodmer. - Zürich : Nord-Süd Verl., 2019. - O. Pag. : überw. Ill. ; 27 cm. -
ISBN 978-3-314-10471-8
Bilderbücher (einschl. Märchen- u. Sachbilderbücher) - Signatur: Jm 1 - Bücher