Teo, ein rüstiger Rentner spottet über künstlerische, philosophische, politische und erotische Ambitionen in Mexiko.
Rezension
In der Jugend hatte Teo versucht, sein kreatives Potential an der Kunstakademie zu entwickeln. Nachdem er dort gescheitert ist, übernimmt er den Imbissstand seines Onkels. Dank der großen Bandbreite seiner Kunden und Lieferanten erhält er alle wesentlichen Informationen über das Leben in der Großstadt. So kann er im Alter in einer offenen Seniorenwohngemeinschaft voller Ungeziefer reichlich Auskunft geben über die wirklich wichtigen Fragen: Wo bekommt man am günstigsten faule Tomaten für die allfälligen Demonstrationen gegen Gesinnungsgegner? Wie kommt es, dass die besten Tacos mit Hundefleisch gefüllt sind? Wie setzt man Zitate aus Adornos „Ästhetischer Theorie“ zur Abwehr redseliger Hausierer ein? Wie bekehrt man prüde nordamerikanische Missionare? Und ganz wichtig: Wie geht man mit den literaturbessenen Mitbewohnerinnen um, die ausgerechnet den von Teo als unlesbar eingeschätzten „Palinurus“ von Fernando del Paso zusammen mit ihm interpretieren wollen.
Ein rabaukiger Klamauk-Roman mit viel Bier und ebensoviel Anspielungen auf die Niederungen der großen Literatur Lateinamerikas. Für Liebhaber des Genres und der Thematik.Rezensent: Rüdiger Sareika
Personen: Villalobos, Juan Pablo Regling, Carsten
Villalobos, Juan Pablo:
Ich verkauf dir einen Hund : Roman / Juan Pablo Villalobos. Dt. von Carsten Regling. - Berlin : Berenberg, 2016. - 221 S. ; 20 cm. -
ISBN 978-3-946334-07-1
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher