Sehr persönlicher Bericht eines direkt Betroffenen der Katastrophe im Kernkraftwerk Tschernobyl 1986.
Rezension
Anatoly N. Tkachuk war als Koordinator der Liquidatoren in Tschernobyl direkt nach dem atomaren Supergau zuständig für die Koordination der Einsätze und für die Sicherung des havarierten AKWs. Sein äußerst eindringlicher und beklemmender Bericht gibt Zeugnis von dem Unvorstellbaren. Er schildert persönlich betroffen den schier aussichtslosen Kampf der Soldaten und Techniker, bei der Bewältigung eines von Menschen verursachten Infernos. Er berichtet von Heldentum und furchtbaren Tragödien. Und er warnt davor, dass das Unglück noch auf lange Zeit weiter droht. Der Schreibstil des Autors ist eindringlich und "russisch" ausschweifend. Beginnt er seinen Bericht doch lange vor Tschernobyl. Die langatmige Beschreibung seines persönlichen Werdegangs nimmt gut das erste Drittel des Buches ein. Doch die Geduld des Lesers wird durch die folgenden authentischen Schilderungen belohnt. Ein beeindruckendes und bedrückendes Buch, das sicher nur wenige Verantwortliche lesen werden. - Leider ist der Text mit Druckfehlern und unvollständigen Sätzen gespickt.
Mit den o. a. Einschränkungen und weil es kaum Literatur von direkt Betroffenen gibt, bei speziellem Interesse möglich.Rezensent: Peter Mieglitz
Personen: Tkachuk, Anatoly N. Deutsch, Reinhard
Tkachuk, Anatoly N.:
Ich war im Sarkophag von Tschernobyl : Der Bericht des Überlebenden / Anatoly N. Tkachuk. Dt. von Reinhard Deutsch. - Wien : Styria, 2011. - 320 S. : Ill. ; 25 cm. -
ISBN 978-3-222-13337-4
Einzel- und Familienbiografien sowie Briefe und Tagebücher einzelner Personen aus allen Sachgebieten - Signatur: Bb - Bücher