Fortziehen zu müssen, ist schwer. Wie schön wäre es da, ein starker, tiefverwurzelter Baum zu sein.
Rezension
Es fällt nicht leicht, den Ort zu verlassen, an dem man lebt. Ein Baum hat es leichter. Er darf bleiben, wo er ist. Tief ragen seine Wurzeln ins Erdreich – unverrückbar und dauerhaft. Ein Kind träumt sich in den Wunsch hinein, so ein Baum zu sein. Ein Baum, um den sich die Familie kümmert und der ihnen wiederum Geborgenheit schenkt. An einem seiner dicken Äste könnte eine Schaukel für die kleine Schwester hängen, der große Bruder dürfte sich in seinem Geäst ein Baumhaus bauen und die Eltern ruhten sich, an seinen Stamm gelehnt, aus. Der Blick des Baumes würde wachsam in die Ferne schweifen. Er hätte Zeit, langsam zu wachsen, um ein Dach für Schutzsuchende zu bieten. Aber die Wirklichkeit verlangt den Aufbruch. Es bleibt die Ahnung, dass es anderswo die Möglichkeit gibt, neue Wurzeln zu schlagen …
In diesem großartigen Bilderbuch werden die Sehnsucht nach Geborgenheit und der Schmerz, den ein Wegzug bedeutet, einfühlsam und tiefgründig thematisiert. Mit wunderschönen Illustrationen.
Rezensent: Juliane Deinert
Personen: Hensgen, Andrea Brückner, Hannah
Ich wäre gern ein Baum / Andrea Hensgen. Ill. von Hannah Brückner. - Wuppertal : Peter Hammer, 2024. - O. Pag. : überw. Ill. ; 30 cm
ISBN 978-3-7795-0729-1
Bilderbücher (einschl. Märchen- u. Sachbilderbücher) - Signatur: Jm 1 - Bücher