Idaho: Ein Familienausflug endet in einer Tragödie. Über das Leben danach erzählt der Roman.
Rezension
In der kargen Weite von Idaho leben Ann und Wade mit der Bürde seiner Vergangenheit. Eine Tragödie, an deren Ende eine seiner Töchter tot, die andere verschwunden ist und seine Frau zu lebenslanger Haft verurteilt wird, hat seine erste Familie zerbrechen lassen. Als Wade nach ein paar Ehejahren in eine Frühdemenz abgleitet, die auch mit Gewaltausbrüchen einhergeht, versucht Ann doch noch Klarheit über die dramatischen Ereignisse zu erlangen. Schließlich sucht sie seine erste Frau im Gefängnis auf. Auf eine restlose Aufklärung des Verbrechens wartet man jedoch vergeblich. Die Autorin versteht es gut, die Atmosphäre dieser rauen, einsamen Landschaft und ihre Wirkung auf Menschen zu vermitteln. Vor dieser Kulisse lässt sie uns einen Blick hinter die Fassade zwischenmenschlicher Beziehungen werfen. Besonders deutlich wird, wie stark sich eine unverarbeitete Vergangenheit auf die Gegenwart auswirken kann. Das sehr klar gestaltete, auffällige Cover zieht an.
Gut geschriebene, düstere Geschichte mit interessanten Charakteren. Für Literaturkreise bestens geeignet.Rezensent: Susanne Brenner
Personen: Ruskovich, Emily Jacobs, Stefanie
Ruskovich, Emily:
Idaho : Roman / Emily Ruskovich. Dt. von Stefanie Jacobs. - München : Hanser Berlin, 2018. - 379 S. ; 21 cm. -
ISBN 978-3-446-25853-2
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher