Eine kritische Analyse der Krisenherde der aktuellen Weltpolitik und Hinweise für konstruktive Entwicklungen.
Rezension
Den vielgelesenen amerikanischen Politikwissenschaftler Francis Fukuyama treibt die Frage um, wie es dazu kam, dass die Zahl der demokratischen Staaten in jüngster Zeit drastisch zurück ging, der Nationalismus Urständ feiert, England sich für den Brexit entschied, autokratische Entwicklungen in Osteuropa die EU blockieren und Donald Trump zum Präsidenten gewählt werden konnte. Er sieht die Gründe im Verlust der Würde (Untertitel) und einem falschen Identitätsstreben (Titel). Teilweise vereinfachend schlägt er Schneisen durch die Geistesgeschichte von Plato über Hegel bis heute und durch politische Epochen, um die Entwicklung von individuellen und kollektiven Identitäten und die Ausgestaltung der Würde von einzelnen, von Volksgruppen und Völkern aufzuzeigen. Sein Ergebnis: Der Verlust der Würde gefährdet die Demokratie. Unter dem Stichwort „Identität“ gewinnt er dem Begriff der „Leitkultur" neue Seiten ab. Auch wer Fukuyama nicht immer zustimmen kann, wird das Buch mit Gewinn lesen.
Für Gemeindebüchereien mit entsprechender Nachfrage und interessierter Leserschaft sehr zu empfehlen.Rezensent: Karl Foitzik
Personen: Fukuyama, Francis Rullkötter, Bernd
Fukuyama, Francis:
Identität : Wie der Verlust der Würde unsere Demokratie gefährdet / Francis Fukuyama. Dt. von Bernd Rullkötter. - 4. Aufl. - Hamburg : Hoffmann & Campe, 2019. - 236 S. ; 22 cm. -
ISBN 978-3-455-00528-8
Staat, Politik - Signatur: Sa - Bücher