Ein Sachbuch über "den Ort, den man nicht kennt", wo Sinas Papa aber für zwei Jahre leben muss.
Rezension
"Robert hat ein Verbrechen begangen, schlimm genug, dass er dafür ins Gefängnis muss. Er brauchte dringend Geld und hat es geraubt, dabei noch jemanden mit einer Waffe bedroht. Alles kam raus, und deshalb wurde er zu drei Jahren Haft verurteilt." So nüchtern und klar beschreibt dieses Buch, warum jemand ins Gefängnis kommt und wie es dort ist. Text und Illustrationen erklären, wer in einer JVA arbeitet, was man mitnehmen darf, wie ein Tag dort abläuft etc. Dazwischen stehen Briefe von Robert an seine achtjährige Tochter Sina und Kapitel, in denen sie selbst erzählt, wie sie diese Zeit erlebt, in der Mama viel mehr arbeiten muss und zwar Freundin Emma, aber nicht die ganze Klasse Bescheid wissen soll, wo der Papa ist. Spürbar wird, dass Autor und Autorin sich wirklich kundig gemacht und Mädchen wie Sina und Männer wie Robert getroffen haben. Wie gut, dass es so ein Buch gibt! Wer mit betroffenen Familien zu tun hat (AnwältInnen, BewährungshelferInnen, LehrerInnen...), sollte es unbedingt kennen.
Am besten wäre es, wenn Papas wie Robert in dem Buch mit ihren Kindern vor Haftantritt lesen - und für alle ab 8 mit Interesse am Thema.Rezensent: Griet Petersen
Personen: Engelhardt, Thomas
Engelhardt, Thomas:
Im Gefängnis : Ein Kinderbuch über das Leben hinter Gittern / Thomas Engelhardt u. Monika Osberghaus. Ill. von Susann Hesselbarth. - Leipzig : Klett Kinderbuch, 2018. - 92 S. : Ill. ; 24 cm
ISBN 978-3-95470-186-5 geb. : EUR 14.00
Sozialwissenschaften (Staat, Politik, Recht, Wirtschaft) - Signatur: Js Eng - Buch