Mit viel Witz und Schneid öffnet ein ehemaliger Kinderstar Hollywoods Büchse der Pandora. Pflichtlektüre für alle, die Filme und Serien schauen!
Rezension
Daniel Radcliffe, Miley Cyrus, Jennette McCurdy – seit sie kleine Kinder sind, kennen wir ihre Gesichter aus Filmen und Serien. Millionen von Menschen himmeln sie an. Was macht dieser Erfolg mit Kindern, und wie sieht ihre Lebensrealität wirklich aus?
McCurdy wollte immer Autorin werden. Stattdessen wurde sie auf Wunsch ihrer narzisstischen Mutter einer der größten Kinderstars Amerikas, spielte in Serien wie „iCarly“ und „Sam und Cat“ neben Ariana Grande. Jetzt veröffentlicht sie in einem Befreiungsschlag sondergleichen ihre Autobiografie. Der rote Faden ist die hochkomplizierte Beziehung zur Mutter: Ihr Tod ist das einschneidende Erlebnis, das alles in ein „Davor“ und ein „Danach“ teilt. Sie war es, die McCurdys Esstörung befeuerte, indem sie ihr das Kalorienzählen beibrachte; indem sie ihr riet, durch Diäten ihre Pubertät möglichst lang hinauszuzögern, um länger Kinderrollen annehmen zu können – während Hollywood wohlwollend zuschaute. Trotz der Einsichten in eine Branche, die gern über ihre Hintergründe schweigt, ist McCurdys Debüt kein reines Schlagzeilenbuch, sondern der klug inszenierte, fantastisch geschriebene Auftakt einer Karriere, die sie sich endlich selbst ausgesucht hat.
Rezensent: Mara Becker
Personen: McCurdy, Jennette Zeltner-Shane, Henriette Bieker, Sylvia
McCurdy, Jennette:
I'm Glad My Mom Died : Meine Befreiung aus einer toxischen Mutter-Tochter-Beziehung / Jennette McCurdy. Dt. von Henriette Zeltner-Shane u. Sylvia Bieker. - Frankfurt am Main : Fischer Taschenbuch Verl., 2023. - 381 S. ; 22 cm. -
ISBN 978-3-596-70888-8
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher