Vasquez-Lavado, Silvia
Im Schatten des Mount Everest Wie ich meinen größten Schmerz auf den höchsten Berg der Welt trug und ihn dort losließ
Bücher

Silvia durchlitt eine furchtbare Kindheit. Sie besteigt den Mount Everest, um dort alles Schlimme zurück zu lassen.


Rezension

Selbst nachdem der Missbrauch in ihrer Kindheit aufhört, bestimmt er weiterhin das Leben der Peruanerin Silvia. Die Ich-Erzählerin rettet sich in die USA, wo sie einen beruflichen Aufstieg der Extraklasse hinlegt. Sie zieht nach San Franzisco. Dort lebt die nach außen hin knallharte, innerlich aber zerbrochene Frau ihre Liebe zum gleichen Geschlecht wahllos aus, wird arbeits- und alkoholsüchtig. Um nicht ganz vor die Hunde zu gehen, wagt sie im Team den Aufstieg auf den Mount Everest. Getrieben von der Hoffnung, dort ihre schlimme Kindheit, ihre Exzesse, kurz, ihren größten Schmerz hinter sich lassen zu können, begibt sie sich in Todesgefahr. Das autobiografisch erzählte Buch ist keine leichte Kost. Die Missbrauchsszenen lesen sich genauso qualvoll wie Silvias Leben auf der Überholspur. Was einen durchhalten lässt sind Silvias eindringlich geschilderten inneren Prozesse und die Hoffnung, dass eine derart geschundene Seele Heilung erfahren und Leidensgenossinnen zum Segen werden kann.

Die reale in Vor- und Rückblenden erzählte Lebensgeschichte könnte Leserinnen, denen Ähnliches widerfahren ist, Stütze, Trost und Inspiration sein. Ab mittleren Beständen.

Rezensent: Martina Mattes


Personen: Vasquez-Lavado, Silvia Ott, Johanna

Schlagwörter: Missbrauch Autobiografie Lesbische Liebe

Vasquez-Lavado, Silvia:
Im Schatten des Mount Everest : Wie ich meinen größten Schmerz auf den höchsten Berg der Welt trug und ihn dort losließ / Silvia Vasquez-Lavado. Dt. von Johanna Ott. - München : Goldmann, 2022. - 476 S. ; 22 cm. -
ISBN 978-3-442-31640-3

Zugangsnummer: 44009
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher