Fortsetzung folgt... Nach einem großen Erfolg versucht es der Autor erneut. Ein strebsamer junger Mann sucht Heimat.
Rezension
Jetzt, nachdem Afghanistan wieder in der Hand der Taliban ist, liest sich das Buch seltsam, wenn nicht naiv oder verklärt: der erfolgreich in Italien assimilierte junge Afghane sehnt sich nach seiner Familie und Heimat, findet sie wieder und beginnt in einem endlosen Telefonmarathon in beiden Welten zu leben und sich zugleich in aller betonter Strebsamkeit weiter zu einem beflissenen Italiener zu entwickeln. Eine Reise nach Pakistan, um seine hochschwangere Schwester samt Nichten zu besuchen, lässt ihn, der nichts höher schätzt als Bildung, eine Frau aus seiner Heimat heiraten. Wir dürfen dann ausführlich lesen, wie mühsam es ist, sie nach Italien zu holen. Was dieser Weg, diese Umstellung, diese Veränderung mit ihr machen wird, werden wir nicht erfahren. Der Protagonist bleibt selbstbezogen und selbstsicher. Mir fiel es schwer, am Buch zu bleiben. Der dem westlichen Blick in jeder Weise genügende Erzählduktus ("Ich will fließig lernen.") ging mir sehr auf die Nerven.
Rezensent: Christiane Thiel
Personen: Geda, Fabio Akbari, Enaiatollah Burkhardt, Christiane
Geda, Fabio:
Im Winter Schnee, nachts Sterne : Geschichte einer Heimkehr / Fabio Geda u. Enaiatollah Akbari. Dt. von Christiane Burkhardt. - München : C. Bertelsmann, 2021. - 223 S. ; 21 cm. -
ISBN 978-3-570-10443-9
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher