Ein Roman aus der Literaturszene, der die Hintergründe und die Verzweiflung von Autoren beleuchtet.
Rezension
Vier Dinge interessieren einen Schriftsteller: Sein Ego, sein Ansehen bei seinen Kollegen, sein Sexualleben und seine Auflage. Jacobson brilliert sprachlich und führt uns in die Hintergründe der Literaturszene ein. Passend zum Zeitgeist schreibt er einen Roman über den Verlust der Lesebereitschaft der Jugend. Wenn überhaupt, so kritisiert er, dann wollen sie unterhaltsame, glatte, schnöde Geschichtchen. Damit will seine Hauptfigur sich nicht abgeben. Romane müssen störend und unbequem, kreativ und spitzfindig sein. Sie müssen Grenzen überschreiten. Jedoch gibt es dafür keine Abnehmer mehr – weder Verlage, noch Agenten. Das bringt einen Romanautor zur Verzweiflung. Sein Ego zerbricht. Zumal auch sein Sexualleben nicht floriert, seine Frau sich von ihm trennt und selbst erfolgreiche Autorin wird und seine wahre Liebe, seine Schwiegermutter, sich ihm verweigert. Wie soll man daran nicht zugrunde gehen? Also bleibt ihm nur übrig, weiter zu schreiben bis sich der Erfolg wieder einstellt.
Für alle, die gerne mehr als Unterhaltung wollen, wenn sie lesen.Rezensent: Dirk Purz
Personen: Jacobson, Howard Rathjen, Friedhelm
Jacobson, Howard:
Im Zoo : Roman / Howard Jacobson. Dt. von Friedhelm Rathjen. - München : Dt. Verl.-Anst., 2014. - 441 S. ; 22 cm. -
ISBN 978-3-421-04564-5
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher