Eine ungleiche Liebe zwischen einer Eingeborenen und einem portugiesischen Soldaten im Mosambik des 19. Jahrhunderts.
Rezension
Mia Couto, als Sohn portugiesischer Einwanderer 1952 in Mosambik geboren, langjähriger Chefredakteur einschlägiger Zeitungen und Verfasser erfolgreicher Romane, lebt in der Hauptstadt Maputo und hat von 2015 bis 2017 die Geschichte des Königreichs Gaza in einer Trilogie beschrieben. Der erste Band liegt nun in deutscher Übersetzung vor. Die Handlung entwickelt sich in den Erzählungen der fünfzehnjährigen Imani mit ausdrucksstarken und von afrikanischen Traditionen geprägten Metaphern. Die Kolonialmacht wird vertreten durch den Soldaten Germano, der auf sich allein gestellt einen Vorposten der Portugiesen halten soll. In nüchtern gehaltenen Briefen berichtet er seinem Vorgesetzten von der immer unhaltbarer werdenden Situation, die in der Erstürmung des Postens durch die Kämpfer der Afrikaner endet. Imani ist die einzige Person in seiner Umgebung, die Portugiesisch gelernt hat und zwischen den Parteien und Kulturen vermitteln kann.
Eine gut nachvollziehbar erzählte Geschichte. Für alle Interessierten an der Kolonialzeit und den Befreiungskämpfen in Mosambik zu empfehlen.Rezensent: Rüdiger Sareika
Personen: Couto, Mia
Couto, Mia:
Imani : Roman / Mia Couto. Dt. von Karin von Schweder-Schreiner. - Zürich : Unionsverl., 2017. - 286 S. ; 21 cm. - Aus d. Portug.
ISBN 978-3-293-00522-8 geb. : EUR 22.00
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Cou - Buch