Erzählungen, die die Frage nach der eigenen Identität und die der Beziehung zu anderen umkreisen.
Rezension
Nach ihrem erfolgreichen Roman "Am Anfang war die Nacht Musik" legt Alissa Walser nun einen Band mit Geschichten vor, deren konkreter Inhalt kaum wiederzugeben ist. In den Erzählungen werden Einzelepisoden aneinandergereiht, und erst im Rückblick merkt man, dass manche Personen wiederholt auftreten und auch in Beziehungen zueinander stehen. New York und Frankfurt bilden den räumlichen Hintergrund. Die einzelnen Episoden erzählen von der Suche nach der eigenen Identität, von Liebe und Trennung, von Beziehungen zwischen Mann und Frau, zwischen Frauen, zwischen einer alleinerziehenden Mutter und ihrem kleinen Sohn. Es gibt keinen klaren Handlungsaufbau und schon gar keine Konfliktlösung. Aber hinter dem scheinbar Alltäglichen wird die Ambivalenz des Lebens deutlich. Die Sehnsucht nach Bindung bringt zugleich die Angst vor dem Verlust mit sich, der Wunsch nach Veränderung geht nicht in Erfüllung, wenn die zielstrebige Umsetzung fehlt.
Nina Petri kommt mit der ausdrucksvollen, poetischen Sprache mit ihren immer wieder überraschenden Wendungen gut zurecht. Für Frauen, die konzentriertes Zuhören lieben.Rezensent: Heidrun Martini
Personen: Petri, Nina Walser, Alissa
Walser, Alissa:
Immer ich : Ungekürzte Lesung / Alissa Walser. Gelesen von Nina Petri. - Hamburg : Osterwold Audio, 2011. - 3 CDs ; 231 Min.
ISBN 978-3-86952-069-8
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Hörbücher