Der Comic-Roman erzählt "die traurigste Geschichte der Welt", vom depressiven Single-Großstadt-Leben der 30jährigen Immy und ihren verpassten Chancen.
Rezension
Immy lebt in der Großstadt mit einem Job, den sie eigentlich nicht mag. Ohne Freund(e) fühlt sie sich einsam und erlebt das Leben nur als große Lüge. Schwarz - wie die düstere Stimmung der Geschichte, wie die übliche Tasse "Despresso" - dominiert die Buchseiten. In sukzessiver Folge findet sich auf jeder Seite ein Bild, mit kurzem narrativ-reflektierenden Text. Prägendes Motiv ist die Ich-Erzählerin, deren gedrücktes Minenspiel ebenso wie zahlreiche symbolische Szenen ihre psychisch-depressive Stimmung spiegeln. Immy droht unter zu gehen - sie bittet Gott, ihr etwas zu geben, "wofür es sich lohnt zu sterben". Das Buch ist kein Ratgeber, sondern erzählt eine Geschichte - fiktiv, doch mit spürbar autobiografischen Zügen. Manch(e) Leser(innen) mögen sich partiell darin wiederfinden. Die Geschichte lädt zum Dialog ein, bietet dabei immer wieder Aspekte - insbesondere über das Bild - die Tristesse ironisch zu wenden und im realen Leben der depressiven Falle zu entgehen. Wie dieses Buch selbst zeigt, das über einen Internetblog und eine Internetbuchpräsentation schließlich realisiert wurde - ein Beispiel dafür, dass Träume durchaus wirklich werden können.
Die Geschichte ist kein Kinder- oder Jugendbuch - es entspricht Empfindungen, die so manche junge Erwachsene, die Single sind, ähnlich durchleben - und für diese Zielgruppe ist der Comic nicht nur Spiegel, sondern bietet Ansätze, diese Situation zu überwinden.Rezensent: Dietrich Grünewald
Personen: Welldirty, Mimi
Welldirty, Mimi:
Immy and the City - Depresso to go : Die traurigste Geschichte der Welt / Mimi Welldirty. - 1. Aufl. - Zürich : Atrium, 2010. - o. Pag. : überw. Ill. ; 18 cm
ISBN 978-3-85535-792-5 geb. : EUR 14.90
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