Eine junge Frau flieht aufs Land um sich neu zu verorten.
Rezension
Jahrelang hatte Alina keinen Kontakt zu ihrem Großvater, der in einem idyllischen Dorf in Brandenburg mit dem schönen Namen Spechthausen lebt. Als ihr Freund sie aber aus der gemeinsamen Frankfurter Wohnung wirft, zieht es sie genau dorthin. Sie knüpft an die Beziehung mit ihrem Großvater an - eine Stärke des Buches - , beginnt sein Haus zu renovieren und ihr bisheriges Leben Schritt für Schritt auszumisten. Dabei macht sie auch alte, neue Bekanntschaften: Die Geschwister Elias und Isabel kennt sie noch von früher und sie können ebenfalls an vergangene Zeiten anknüpfen. Das Buch ist in einem ruhigen Erzählton mit viel Raum für bildreiche Sprache und ausgiebige Gefühlserkundungen geschrieben. Manchmal sehr ausufernd werden zudem wertvolle, regionale Lebensmittel und Mahlzeiten beschrieben. Solche Lebensmittel möchte Elias einmal in seinem Foodtruck anbieten ... Die Autorin zeichnet das Bild einer sehr um sich kreisenden Generation auf der Suche nach sich und dem idealen, dem absolut passenden Leben. Das ist streckenweit ziemlich enervierend, wenn auch wohl sehr dem Zeitgeist und der Suche nach dem „wahren Leben“ zahlreicher Städter*innen auf dem Land entsprechend.
Ein schön gestaltetes Buch für entspannte Lesestunden, speziell für Leser*innen im Lebensalter der Protagonistin.Rezensent: Marie Varela
Personen: Fischer, Franziska
Fischer, Franziska:
In den Wäldern der Biber : Roman / Franziska Fischer. - Köln : DuMont, 2022. - 319 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-8321-6592-5
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher