Eine Frauenexpedition wagt sich im 19. Jahrhundert in die Arktis.
Rezension
Im Frühjahr 1853 beauftragt Lady Jane Franklin die Trekführerin Virginia Reeve damit, in der Arktis die verschollene Expedition ihrers Mannes aufzuspüren. Mehrere rein männlich besetzte Suchexpeditionen sind bereits gescheitert, nun soll Virginia mit zwölf weiteren mutigen Frauen ihr Glück versuchen. Mit ihr reisen unter anderen eine Bergsteigerin, eine Kartenleserin, eine Übersetzerin, eine Krankenschwester und eine Hundeführerin, aber auch zwei Offiziersgattinnen und ein Dienstmädchen. Auf der gefahrvollen Expedition muss sich die Gruppe erst zusammenraufen, und nicht alle Frauen überleben den arktischen Winter. Nach ihrer Rückkehr wird Virginia Reeve wegen Mordes angeklagt und niemand scheint ihre Version der Geschichte bestätigen zu wollen. Szenen des spannenden Gerichtsdramas wechseln mit Rückblicken auf den Fortgang der Reise, wobei die Unerbittlichkeit der Arktis die Kälte des Strafprozesses spiegelt. Macallister schildert eindrücklich den Existenzkampf von Frauen in der starren Gesellschaft des 19. Jahrhunderts und ihre begrenzten Möglichkeiten zur Selbstverwirklichung.
Für Fans von historischen Frauenromanen unbedingt zu empfehlen!Rezensent: Claudia Puschmann
Serie / Reihe: insel taschenbuch 4945
Personen: Macallister, Greer Schönfeld, Eike
Macallister, Greer:
In der Stille der Polarnacht : Roman / Greer Macallister. Dt. von Eike Schönfeld. - Berlin : Insel, 2022. - 471 S. ; 21 cm - (insel taschenbuch 4945). -
ISBN 978-3-458-68245-5
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher