Eine wohlverdiente Neuauflage in der originellen Reihe "Wildes Denken". Besser kann man das Buch nicht beschreiben.
Rezension
Annie Dillard ist als sehr junge Autorin mit dem Buch „Pilger am Tinker Creek" aufgefallen. Ein Stück „Natural writing", das durch Originalität und Schmucklosigkeit auffiel. 1975 wurde sie dafür mit dem Pulizerpreis für Sachbücher geehrt. Im später vorgelegten "In der Zwischenzeit" geht sie auf eine Weltreise, die sie vor allem zu spirituellen Quellen führt, ohne dass die Orte ihres Nachdenkens besondere touristische Attraktivität hätten. Sie spürt Denker unterschiedlicher Religionen auf, deren Gottsuche sie überraschend verknüpft. Im Kern dreht sich ihr Fragen, wie bei ihrem Erstlingswerk, um das Leid und Gottes Willen. Sie bleibt genaue Beobachterin, ohne jede Weinerlichkeit. Dennoch wagt sie das, was uns möglicherweise schon gleichgültig geworden ist, nochmals nach dem Sinn zu befragen. Dass sie Gott mit Teilhard de Chardin in jedem Teilchen der Schöpfung zu entdecken vermag, ist die Lektüre auf jeden Fall wert. Ihr manchmal lakonisch und zugleich poetischer Stil ist eine Freude.
Jedem Menschen, der seinen Glauben zu befragen wagt, empfohlen. Pfarrer:innen. Gemeindepädagog:innen, Prädikant:innen, Kirchvorsteher:innen.Rezensent: Christiane Thiel
Serie / Reihe: Wildes Wissen II
Personen: Dillard, Annie Schalansky, Judith Nölle, Karen Möhring, Hans-Ulrich
Dillard, Annie:
In der Zwischenzeit / Annie Dillard. Hg. von Judith Schalansky. Dt. von Karen Nölle u. Hans-Ulrich Möhring. - Berlin : Matthes & Seitz, 2023. - 254 S. ; 19 cm - (Wildes Wissen II). -
ISBN 978-3-7518-6000-0
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher