In der Enge der Nachkriegszeit bietet eine Familie einem fremden Paar Raum für die Geburt seines Kindes.
Rezension
Die kindliche Ich-Erzählerin hat mit ihrer Mutter bei Verwandten auf dem Land Aufnahme gefunden - denn ihr Haus steht nicht mehr; der Grund bleibt unerwähnt. Die Illustrationen in Brauntönen verorten die Geschichte -auch vom Stil her- in der Nachkriegszeit, an eingeklebte Schwarzweiß-Fotos erinnernde Zeichnungen dazwischen sollen die Authentizität des Erzählten betonen. An einem kalten Wintertag will sich ein fremd(sprachig)es Paar in der Scheune verstecken; die Frau ist hochschwanger. Sofort rücken alle noch mehr zusammen und bald schon kommt das "Christkind" in der Stube, nicht im Stall zur Welt. Alle schenken nach ihren Möglichkeiten. Das Mädchen trennt sich von seinem größten Schatz, einem Riegel Schokolade. Am nächsten Tag ist das Paar verschwunden, nur eine Kette mit goldenem Stern (gezeichnet fast wie der Davidsstern) bleibt zurück. Das Mädchen versteht: Wo wir einander Raum, Zuflucht und Wärme geben, da ist Weihnachten. Der Buchdeckel glitzert golden.
In der Adventszeit zum Vorlesen, eventuell auch im Seniorenkreis als Anregung zum ErzählenRezensent: Griet Petersen
Personen: Langen, Annette Simon, Ute
In einer stillen Nacht / Annette Langen. Ill. von Ute Simon. - Münster : Coppenrath, 2020. - O. Pag. : überw. Ill. ; 29 cm
ISBN 978-3-649-62691-6
Bilderbücher (einschl. Märchen- u. Sachbilderbücher) - Signatur: Jm 1 - Bücher