Krauß, Matthias
In eins gespalten Sind wir wirklich ein Volk?
Bücher

Sachbuch, in dem dargelegt wird, warum trotz „Wiedervereinigung“ in Ost- und Westdeutschland keine Einigkeit herrscht.


Rezension

Im Kontext der Feierlichkeiten zum Jahrestag der deutschen Einheit stellt das Buch die Frage, ob wir Deutschen wirklich ein Volk sind. Zweifellos handelt es sich um eine wichtige Frage und mit den Beobachtungen, die der Autor anstellt, hat er im Grunde auch Recht. Doch vieles hat mich bei der Lektüre ge- und teilweise auch verstört: Zum Beispiel steht vor fast jedem Kapitel des Buches mindestens ein Zitat, das im Grunde nichtssagend ist. Ein ungutes Gefühl stellte sich auch bei dem Versuch des Autors ein, die Verbrechen der DDR-Diktatur ins Verhältnis zu setzen zu den Verbrechen, die durch die kapitalistischen Staaten (insbesondere die USA) nach wie vor verübt werden. Es mag sicher stimmen, dass im Verantwortungsbereich kapitalistischer Länder mehr Menschen durch Hunger und Krieg zugrunde gegangen sind als durch die Handlungen der DDR-Regierung. Dies aber als Argument dafür anzuführen, dass die DDR so schlimm nicht gewesen ist, empfinde ich als Missbrauch aller „Opfer der Demokratie“.

Rezensent: Wiebke Richter


Personen: Krauß, Matthias

Schlagwörter: Wiedervereinigung Ungleichheit deutsch-deutsche Debatte Wende-Verlierer

Krauß, Matthias:
In eins gespalten : Sind wir wirklich ein Volk? / Matthias Krauß. - Berlin : Das Neue Berlin, 2021. - 189 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-360-01375-0

Zugangsnummer: 42649
Sozialwissenschaften (Staat, Politik, Recht, Wirtschaft) - Signatur: S - Bücher