Syrische Schriftsteller und bildende Künstler beschreiben die gesellschaftlichen Veränderungen durch den Bürgerkrieg.
Rezension
Seit 2011 tobt in Syrien ein grausamer Krieg. Der Band „Innenansichten aus Syrien“ versammelt Beiträge von syrischen Intellektuellen, die sich mittels ihrer Kunst – Literatur, Theater, Malerei, Fotografie – für die Revolution ein- und mit ihren Folgen auseinander setzen. Der Kern des Bandes besteht aus Texten der bedeutendsten Schriftsteller der syrischen Gegenwartsliteratur, die Einblicke in die Gefühlslage der geschundenen Menschen geben. Zudem sind hier Interviews und Kunstwerke versammelt, mit denen die aus der totalitären Diktatur stammenden Künstler neue Freiheitsräume ausloten. Das alles ist sicher interessant. Die Einseitigkeit des Buches – von Assad-Anhängern und Islamisten gibt es keine Aussagen – und die mangelnde Aktualität (Redaktionsschluss war 2014) sind allerdings klare Schwachpunkte. Es stellt sich die Frage, wie repräsentativ die hier zu Wort kommenden und dem Westen sehr nahen Intellektuellen für die Gesamtbevölkerung überhaupt sind.
Das Buch ist, da sehr speziell, für eine Aufnahme in eine Bibliothek nur bei einem einschlägig interessierten Leserkreis zu empfehlen.Rezensent: Michael Freitag
Personen: Bender, Larissa Khalifa, Khaled Haddad, Fawwaz
Innenansichten aus Syrien / Hg. und Dt. von Larissa Bender. Mit Beiträgen von Khaled Khalifa, Fawwaz Haddad u.a. - Frankfurt : Ed. Faust, 2014. - 296 S. : Ill. ; 24 cm. -
ISBN 978-3-9815893-7-5
Staat, Politik - Signatur: Sa - Bücher