Zehn Kurzgeschichten, deren Protagonisten einsame Kreaturen mit einem Fünkchen Hoffnung sind.
Rezension
Alle in sich abgeschlossenen Kurzgeschichten der vorliegenden Sammlung spielen in der amerikanischen Kleinstadt Moberly, in er es von einsamen Sonderlingen nur so wimmelt. In der ersten Geschichte lernt der Leser den stotternden Lagerarbeiter Anthony kennen. Er hat fast täglich ein Treffen mit der wunderschönen Olivia. Sie ist Nachrichtensprecherin im Fernsehen; Anthony verehrt sie aus der Ferne. Beim Stalken lernt er Carlisle kennen, ebenfalls ein aufdringlicher Verehrer von Olivia. Da geschieht das Unglaubliche: Anthony trifft in einer Bar auf seine Angebetete. Leider wird nichts irgendwann gut, wie der hoffnungsvolle Buchtitel suggerieren könnte. So enden auch die restlichen, hervorragend formulierten Kurzgeschichten. Nur die letzte, „Der Mann, der sich selbst genügte“, bringt ein bisschen Freude in den Reigen deprimierender Texte, aus denen Einsamkeit und Trauer tropfen. Leser, die sich gerne mit Randexistenzen und verwundeten Wesen beschäftigen, bekommen hier sehr viel geboten.
Ein Highlight stellt das Interview am Ende des Buches dar, welches Benedict Wells mit Joey Goebel führt. Das allein ist es schon wert, den Band ab mittleren Beständen anzubieten.Rezensent: Martina Mattes
Personen: Goebel, Joey Herzog, Hans M.
Goebel, Joey:
Irgendwann wird es gut / Joey Goebel. Dt. von Hans M. Herzog. - Zürich : Diogenes, 2019. - 313 S. ; 19 cm. -
ISBN 978-3-257-07059-0
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher