Kurzgeschichten als Spiegel der Seele und der inneren Einsamkeit.
Rezension
Die Texte der ungarisch-schweizerischen Autorin Ágota Kristóf (1935-2011), die unter anderem mit dem Gottfried Keller Preis ausgezeichnet wurde, erzählen von Unglück, Einsamkeit und Enttäuschung. Immer auf das Wesentliche beschränkt, beschreibt sie Wendepunkte im Leben ihrer Figuren. Sie schreibt über einsame, vom Leben enttäuschte Menschen, deren Leben im Alter wie ein böser Traum an ihnen vorbeizieht. Sie erzählt von Einsamkeit in der Kindheit, wenn es kein Zuhause gibt; von Alleinstehenden die sich nach Liebe und Bindung sehnen, und von Verheirateten, die der Enge der Beziehung entfliehen wollen. Die Erzählungen sind kurz gehalten, meist bedrückend und teilweise sarkastisch. Sie warten immer mit einer überraschenden Pointe auf. Kristof, wurde als Meisterin der Kurzgeschichte gefeiert. Kritiker verglichen sie mit Beckett und Kafka. Die Schauspielerin Dagmar Manzel liest die Erzählungen mit einer gewissen Kühle und Distanz, die die Tiefe der Texte noch unterstreicht.
Bei Bedarf empfohlen.Rezensent: Bärbel McWilliams
Personen: Kristof, Agota Manzel, Dagmar Enzenberg, Carina von
Kristof, Agota:
Irgendwo : Erzählungen. Autorisierte Audiofassung / Agota Kristof. Gelesen von Dagmar Manzel. Dt. von Carina von Enzenberg. - Berlin : speak low, 2015. - 2 CDs ; 109 Min. -
ISBN 978-3-940018-18-2
Hörbücher