Ein Vater unternimmt eine gefährliche Segeltörn mit seiner kleinen Tochter - doch was ist Realität und was ist Wahn?
Rezension
Beim Lesen dieses wunderschön aufgemachten Buches beschleicht einen bald Unbehagen. Ein Ich-Erzähler berichtet, wie er eine dreimonatige Auszeit von seinem Beruf genommen hat und nun einen waghalsigen Segeltörn unternimmt. Allein. Frau und Tochter bleiben zurück. Das letzte Teilstück von Dänemark zurück in die Niederlande soll die siebenjährige Tochter Maria mitkommen, dazu hat der Vater die Mutter überredet. Doch mit stürmischer See gerät die letzte Etappe außer Kontrolle, und der Ich-Erzähler kämpft einen elementaren Kampf, den man als Leser atemlos mitverfolgt. Die Bedrohung des Meeres ist allgegenwärtig. Mit steigendem Wellengang beginnt auch die Verlässlichkeit des Erzählers zu wanken. Am Ende wird deutlich, dass die Tochter die ganze Zeit bei der Mutter war und dass man als Leser Zeuge eines zunehmenden Wahns geworden ist. Wunderbar, wie dann alles zusammenpasst!
Fesselnde Lektüre mit einer stimmigen Auflösung.Rezensent: Monika Meffert
Personen: Heijmans, Toine
Heijmans, Toine:
Irrfahrt : Roman / Toine Heijmans. Dt. von Ilja Braun. Ill. von Jenna Arts. - Zürich : Arche, 2012. - 188 S. ; 20 cm. - Aus d. Niederländ.
ISBN 978-3-7160-2675-5 geb. : EUR 18.00
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Buch