Aberglaube bestimmt wider alle Bemühungen den Lebensweg der Protagonistin bis ihr der Aufbruch aus der dörflichen Befangenheit gelingt.
Rezension
Bei einem Unwetter mit Blitz, Donner und Hagelschlag kommt in einem bayrischen Dorf Anntraut Reiser zur Welt. Seit altersher glaubt man dort, dass so ein Kind Unglück bringt. Keiner spricht das offen aus, aber die Eltern und später Anntraut selbst spüren ständig Zurückhaltung, erfahren auch üble Nachrede und Spötteleien, die die dörfliche Gemeinschaft ihnen gegenüber zeigt. Anntraut ist bemüht, keinerlei Anlass zu Ärgernissen zu liefern, ist angepasst, fleißig und eine brave Ehefrau. Rückschläge versucht sie zu übergehen. Doch als ihr Sohn bei einem Attentat getötet wird, schlagen die alten Gerüchte wieder hohe Wellen. Der Fluch der über ihr liege, sei Schuld am Tod des Sohnes heißt es. In ihrem Schmerz findet Anntraut zu sich selbst, macht sich auf in die Großstadt zur Spurensuche und deckt die wahren Hintergründe des Attentats auf, die sie öffentlich macht. Wo so viele Unwetter sich gerade dann über einem Dorf zusammenbrauen, wenn ein tragisches Geschick die Familie Anntrauts trifft, treibt der Aberglaube leicht Blüten - besonders in der Provinz.
So wirkt der Roman sehr konstruiert und besonders im letzten Teil unglaubhaft.Rezensent: Halgard Kuhn
Personen: Bittl, Monika
Bittl, Monika:
Irrwetter : Roman / Monika Bittl. - München : Droemer, 2006. - 345 S. : 21 cm
ISBN 3-426-19738-3
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher