Al-Qaida, Hisbollah, Muslimbrüder, Salafisten - der Islamismus erklärt in Geschichte und Gegenwart.

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Rezension

Unsere eigene Religion betrachten wir immer im Kontext ihrer geschichtlichen Entwicklung. Das stimmt uns milde, wenn es um Fehlentwicklungen geht. Mit anderen Religionen gehen wir oft robuster um, die Urteile sind harscher. Notwendige Unterscheidungen werden unterlassen. So sind wir auch schnell mit dem Stempel „Islamismus“ unterwegs. Der Islamwissenschaftler aus Jena bietet dagegen sein schmales Bändchen aus der Reihe „Wissen“ auf, in dem er in gewohnt nüchterner Sprache die Hinterbühnen dieses Phänomens beleuchtet. Er definiert den Islamismus als Bestrebung zur Umgestaltung von Gesellschaft, Kultur, Staat oder Politik anhand von Werten, die als islamisch angesehen werden. Er blättert die historischen, oft kolonialistischen Hintergründe, die sozialen Umstände und die Denkstrukturen der führenden Persönlichkeiten auf. Dabei zeigt er, dass der Islamismus keinesfalls nur auf alte Traditionen zurückgreift, sondern deutlich Anleihen an der Moderne macht. Ein nüchterner Debattenbeitrag.

Gute Grundlage für solide Diskussionen über ein religiöses Phänomen, das die Welt in Atem hält.

Rezensent: Volker Dettmar

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Serie / Reihe: C.H. Beck Wissen

Personen: Seidensticker, Tilman

Schlagwörter: Islam Fundamentalismus Islamismus religiöser Extremismus