Nachdenkliche Comicreportage zum Thema Israel-Palästinakonflikt aus amerikanischer Studentensicht.
Rezension
Diese umfangreiche autobiographische Graphic Novel beschreibt eine Reise nach Israel, die die Studentin Sarah Glidden mit Unterstützung einer Organisation unternahm, die Reisen nach Israel für Juden, die noch nie in diesem Land waren, organisiert. Die Comicreportage, die im Wasserfarbenstil und einer klaren Struktur, neun Bilder pro Seite, gehalten ist, versucht die Eindrücke und Erfahrungen ihrer Erzählerin einzufangen. Hauptthema dabei ist natürlich der Israel-Palästinakonflikt. Die Hauptfigur Sarah steht der Reise skeptisch gegenüber und hat ein eher negatives Bild von Israel. Ihr Bemühen um Neutralität führt sie dabei nicht selten auf eine emotionale Achterbahnfahrt. In Gesprächen mit vielen Bewohnern Israels erfährt sie, dass die Menschen hier durchaus unterschiedliche Einstellungen zu dem Konflikt haben und so mancher, den sie von vornherein als urkonservativ abgestempelt hatte doch ziemlich liberal denkt und andersherum. Eine sehr nachdenkliche Graphic Novel, die die inneren Kämpfe, die in den involvierten Menschen stattfinden, veranschaulicht.
Kann als interessanter Einstieg in die Geschichte des Konfliktes genutzt werden und ist somit für Büchereien und für Lesekreise junger Erwachsener zu empfehlen.Rezensent: Christian Prange
Personen: Glidden, Sarah Althoff, Gerlinde
Glidden, Sarah:
Israel verstehen in 60 Tagen oder weniger / Sarah Glidden. Dt. von Gerlinde Althoff. - Berlin : Reprodukt, 2018. - 204 S. : überw. Ill. ; 23 cm. - Aus d. Engl.
ISBN 978-3-95640-133-6 kt. : EUR 24.00
Erzählungen ab 13 Jahre - Signatur: Ju 3 Gli - Buch