Erlebnisse vom Bahnfahren in Italien.
Rezension
Der Autor ist Brite und lebt als Literaturprofessor in Italien. Er nimmt die Leserschaft mit auf Bahnreisen durch seine Wahlheimat. Gegliedert nach einer Reihe von Strecken schwärmt er von Menschen, Sprache und Landschaft, macht aber oft im gleichen Atemzug seinem Ärger Luft. Dieser betrifft unzählige organisatorische und technische Probleme, die sich teils bis ins Absurde steigern (absonderliche Fahrpläne, unlogische Tarifsysteme, nicht vorhandene Serviceorientierung). Er beginnt mit seinem jahrelangen Leben als Fernpendler zwischen Verona und Mailand. Dann geht es um die Parallelwelt des Hochgeschwindigkeitsverkehrs, bevor er auf Nebenstrecken mit antiken Triebwagen durch Sizilien, Kalabrien und Apulien fährt. Seine ironischen, leider nicht bebilderten Reisenotizen zeugen von einer präzisen Beobachtungsgabe sowie einem tieferen Verständnis der italienischen Mentalität und von deren regionalen Unterschieden. Im Vorbeifahren erfährt man auch viel über die Geschichte des Landes.
Nicht nur für erwartungsfrohe Italienurlauber, genervte Bahnpendler und eingefleischte Eisenbahnfans, sondern auch für Leserinnen und Leser, die humorvolle Reiseberichte mögen.Rezensent: Tobias Behnen
Personen: Becker, Ulrike Parks, Tim
Parks, Tim:
Italien in vollen Zügen / Tim Parks. Dt. von Ulrike Becker. - München : Antje Kunstmann, 2014. - 335 S. ; 22 cm. -
ISBN 978-3-88897-971-2
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher