Dystopie über ein Deutschland, in dem nach den Wünschen ihrer Eltern gestaltete Kinder mit ihrer Vergangenheit hadern.
Rezension
Berlin nach „dem großen Krieg": Will, 16 Jahre, ist auf der Flucht vor einem Kommando der Firma Optigenio, deren „Rückläufer" er ist. Rückläufer sind Kinder, die nach den Wünschen ihrer Eltern durch Genmanipulation entstanden sind, bei denen aber Produktionsfehler aufgetreten sind, weswegen die Firma sie zurücknehmen musste. Das atomar verseuchte und in Teilen zerstörte Berlin bietet für den Fliehenden Chancen und Risiken. Schlussendlich stellt sich Will seiner Vergangenheit und erhält dabei Unterstützung von Gamern, zu denen er ebenfalls zählt, und von Mia, einem Mädchen aus der Zone der Privilegierten. Christine Ziegler hat einen durchaus überzeugenden, spannenden Plot entwickelt, der aktuelle Tendenzen aufnimmmt. Die Figuren sind vielschichtig, die Multiperspektivität der Erzählung interessant. Es könnte sich um einen großen Jugendroman handeln - wäre da nicht der pathetische Kitsch, mit dem die Autorin immer wieder die Gefühlswelt der Handelnden auf dem Silbertablett serviert.
Für LiebhaberInnen spannender Geschichten ab 13 Jahren als zum Nachdenken anregender Pageturner gut geeignet.Rezensent: Marcel Lorenz
Personen: Ziegler, Christine
Ziegler, Christine:
Jaguarkrieger / Christine Ziegler. - Grevenbroich : Südpol, 2018. - 348 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-943086-80-5
Erzählungen (ab 13 Jahre) - Signatur: Ju 3 - Bücher