Informative und lebendige Biographie des frühen Reformators Jan Hus (1370 - 1415), der gegen die damaligen Missstände der Kirche ankämpfte und einer der Wegbereiter Martin Luthers wurde.
Rezension
Zum Gedenken an 500 Jahre Reformation gehört auch die Erinnerung an frühere Reformatoren, wie den böhmischen Theologen Jan Hus. Bereits vieles Vertrautes begegnet einem: die Kritik am Ablasshandel, die Rückbesinnung auf die Bibel, die Forderung nach Gottesdiensten und einer Bibel in der Sprache des Volkes sowie des Abendmahls auch für Laien, die Kritik am sittlich moralischen Zustand der Kleriker, die Bewertung des Papstes als Antichrist. Alles Reformanstöße für die abendländische Kirche, alles hundert Jahre früher als Marin Luther. Dass der eine Reformator auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde und der andere zum „erfolgreichen“ Reformator wurde lag einfach an der politischen Großwetterlage. Die Wittenberger Reformation wurde durch eine zuverlässigere Unterstützung evangelischer gewordener Fürsten und vor allem deren Berater besser geschützt. - Das Buch von Arnd Brummer ist gut lesbar, persönlich und spannend geschrieben. Seine Motivation zu diesem Buch schildert der Autor in seinem Nachwort:
„Noch immer leiden die Tschechen unter dem Umgang der Deutschen mit Jan Hus, seinem Werk und Sterben. Es ärgert sie, dass ihr Reformator auf dem Wege zum 500. Jahrestag der Veröffentlichung von Martin Luthers Thesen am 31. Oktober 1517 in Wittenberg nur am Rande wahrgenommen wird. Zu Recht!“ Dem ist nichts hinzuzufügen.
Rezensent: Martin Ertz-Schander
Serie / Reihe: wichern porträts
Personen: Brummer, Arnd
Brummer, Arnd:
Jan Hus : Warum ein frommer Katholik auf dem Scheiterhaufen endete / Arnd Brummer. - Berlin : Wichern, 2015. - 160 S. ; 20 cm - (wichern porträts)
ISBN 978-3-88981-389-3
Einzel- und Familienbiografien sowie Briefe und Tagebücher einzelner Personen aus allen Sachgebieten - Signatur: Bb - Bücher