Die 17jährige Alvie ist Autistin. Die Bekanntschaft des schüchternen Stanley verändert ihr Leben grundlegend.
Rezension
Alvie steht unter der Vormundschaft des Staates. Wirklich wohl fühlt sie sich nur im Umgang mit Tieren. Andere Kontakte gestalten sich meist schwierig. Aber sie arbeitet daran, zumal sie erste, sexuelle Erfahrungen machen will. Dass Letzteres für sie im Vordergrund steht, ist für Stanley, dessen Bekanntschaft sie gesucht hat, verstörend. Trotzdem ist das der Beginn einer ungewöhnlichen Freundschaft und einer Liebesbeziehung auf Umwegen. Zwei Protagonisten mit nicht alltäglichen Krankheiten. Beides Außenseiter mit einer teilweise tragischen Kindheit, vielen Parallelen und Schlüsselerlebnissen, deren Aufarbeitung beide trennt und letztendlich vereint. Die Autorin bedient keine Klischees indem sie auf vermeintliche Inselbegabungen eingeht. Vielmehr hebt sie den Mangel an sozialer Kompetenz in den Vordergrund und die Unfähigkeit Emotionen zu äußern bzw. diese bei anderen zu interpretieren. Auf nüchterne, wenn auch sehr bildhafte Schilderungen sexueller Handlungen sollte man eingestellt sein.
Jugendroman um eine ungewöhnliche Liebesbeziehung. Mit einigen Längen und einer großen Bandbreite zwischenmenschlicher Beziehungen. Empfehlenswert für Jugendliche ab 16 Jahren.Rezensent: Brigitte Elstner-Steinbach
Personen: Steiger, A. J. Weppen, Annette von der
Steiger, A. J.:
Jeder von uns ist ein Rätsel / A. J. Steiger. Dt. von Annette von der Weppen. - Hamburg : Carlsen, 2018. - 397 S. ; 22 cm. -
ISBN 978-3-551-58379-6
Erzählungen (ab 13 Jahre) - Signatur: Ju 3 - Bücher