Der siebenjährige Jesus kehrt mit seiner Familie aus Ägypten nach Nazareth zurück.
Rezension
Autoren haben zu allen Zeiten ihre Stoffe auch der Bibel entnommen. Der Anspruch, mit dem Anne Rice in ihrem Nachwort auftritt, gibt allerdings doch zu denken. Der Person Jesu und der Entstehung des Christentums gilt ihr ganzes Interesse. Sie will wissen, wie sich alles wirklich zugetragen hat, wobei sie der historisch kritischen Forschung ein vernichtendes Urteil ausstellt und davon überzeugt ist, die Evangelien seien Augenzeugenberichte. In deren kanonischen Rahmen möchte sie ihren Roman einflechten, der auf drei Teile angelegt ist. Sie lässt Jesus in der ersten Person erzählen: „Ich war sieben Jahre alt. Was weiß man schon, wenn man sieben ist?“ Da aber ein Mentalitätsunterschied zwischen einer 64-jährigen Amerikanerin des Jahres 2005 und einem 7-jährigen Jungen des Jahres 7 besteht, wird aus einem kleinen Kind ein ständig sich reflektierender Erwachsener, der im Laufe des Romans das Geheimnis seiner Herkunft ergründet, nämlich seine jungfräuliche Geburt, die biologisch verstanden wird. Ereignisse, die in den apokryphen Evangelien von der Kindheit Marias oder Jesu erzählen, werden in den Text eingebracht.
Für kritische LeserInnen mit Spaß an Spekulationen und Spannung.Rezensent: Lieselotte Diepholz
Personen: Rice, Anne Köpfer, Monika
Rice, Anne:
Jesus Christus - Rückkehr ins Heilige Land : Roman / Anne Rice. Dt. von Monika Köpfer. - 1. Aufl. - Hamburg : Hoffmann & Campe, 2007. - 350 S. ; 22 cm. -
ISBN 978-3-455-40042-7
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher