Über die religiösen Wurzeln in Leben und Werk des bedeutenden Dichters geistlicher Lieder.

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Rezension

Jochen Klepper (22. März 1903 - 11. Dez. 1942) kam aus der Tradition des Protestantismus, in der alle Obrigkeit als von Gott kommend angesehen wurde. Er war ferner der Meinung, dass "letztlich gerade das einen trägt, was man als schwere Last empfindet." In dem von dem Theologen Ralph Ludwig vorgelegten Porträt wird den religiösen Fundamenten für diese Glaubensgewissheit und auch in tiefer Not tragende Hoffnung an die göttlichen Verheißungen nachgegangen und in Bezug zur Realität des kurzen Lebens in einer zutiefst unmenschlichen und barbarischen Zeit ideologischer Verblendung gestellt, in der es zunehmend schwierig wurde, christliche Wertvorstellungen zu verwirklichen. Erstmals weist Ludwig auf die Nähe des jungen Klepper zur expressionistischen Lyrik hin. Es ist die Zerrissenheit, das Getriebensein dieser jungen Nachkriegsgeneration mit gewaltigen gesellschaftlichen Umbrüchen, aber auch neuen, unbekannten Freiheiten in der Demokratie, die eine Chance besonders für die künstlerische Avantgarde zu unbekannten Ufern bieten. Auf knappe, aber sehr klare, gut lesbare Weise zeigt der Band das Leben des vielseitig begabten, höchstsensiblen, auch labilen Dichters vor den Hintergrund einer morbiden Welt mit zwei großen Kriegen, Inflation und Weltwirtschaftskrise und dem schwierigen Aufbruch der jungen Republik. Eine Zeit, in der auch viele in der Kirche ihren festen Stand verloren.

Trotz etlicher bedauerlicher Druckfehler, falscher Ortsangaben und Bildunterschriften, ein sehr lesenswerter Text auch zum Verständnis des von Jochen Klepper zusammen mit seiner Frau und Stieftochter gewählten tragischen Endes durch Selbstmord. (Tipp der Redanktion zur Ergänzung: Markus Baum: Jochen Klepper (ISBN 978-3-85256-014-1) sowie Elisabeth

Rezensent: Halgard Kuhn

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Serie / Reihe: wichern porträts

Personen: Ludwig, Ralph

Schlagwörter: Glaube Protestantismus Kirchenmusik