Lewinsky, Charles
Johannistag Roman
Bücher

Roman über Erinnerungen und Geheimnisse im Leben eines französischen Dorfes.


Rezension

Ob wir es als frankophile Dorfgeschichte oder als psychologischen Kriminalroman lesen – in jedem Falle handelt es sich um ein glänzend erzähltes Stück Literatur. Nach dem Erfolg des Romans „Melnitz“ legt der Verlag den Erstling des in Frankreich und der Schweiz lebenden Autors Charles Lewinsky neu auf. Der Autor erzählt aus der Sicht eines vom Dienst suspendierten deutschen Französischlehrers, der sich nach einer Liebesgeschichte mit einer Schülerin zwangsweise in ein französisches Dorf zurückgezogen hat. Er lebt dort im Status eines fest angesiedelten Fremden, der durch seine hervorragenden Sprachkenntnisse, sein Zurückgeworfensein und seine gute Beobachtungsgabe mit allen Bewohnern der Dorfgemeinschaft vom alten Richter über die „Hühnerfrau“ bis zum „Dorftrottel“ vielschichtig kommunizieren kann. Stück für Stück wird der Externe in die im Dorf schwelenden alten und neuen Konflikte hineingezogen und bringt diese durch seine Rolle als Vertrauter und Informant zur Eskalation.

Liebhaber der französischen Sprache werden besonders auf ihre Kosten kommen durch die zahlreichen amüsanten und erhellenden Sprachvergleiche, die den Erzählfluss keinesfalls hemmen. Eine Entdeckung für alle Literaturfans.

Rezensent: Gabriele Kassenbrock


Personen: Lewinsky, Charles

Schlagwörter: Sprache Frankreich

Lewinsky, Charles:
Johannistag : Roman / Charles Lewinsky. - München : Nagel & Kimche, 2007. - 315 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-312-00388-4

Zugangsnummer: 21333
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher