Angesichts des brennenden Ghettos ringt ein Warschauer Jude in seiner Todesstunde mit Gott um seinen Glauben.
Rezension
Die Erzählung entstand 1946 in Buenos Aires und machte eine weite Reise um die Welt, ohne dass der Name des Autors Erwähnung fand. Anfang der 90er Jahre traf der Historiker und Journalist Paul Badde auf die Spur von Zvi Kolitz . Er übersetzte die Erzählung aus dem Jiddischen und sorgte für erste Veröffentlichungen. Das Booklet der hier besprochenen CD ist nach dem bei Diogenes erschienenen Buch mit einem Nachtrag von Paul Badde und mit eindrucksvollen Zeichnungen von Toni Ungerer. – „Jossel Rakovers Wendung zu Gott“ ist das fiktive Testament eines im Warschauer Ghetto umgekommenen Juden, das unversehrt in einer Flasche in den Trümmern gefunden wurde. Es enthält eine schmerzliche Erinnerung an den Verlust von Frau und Kindern und eine eindringliche Ansprache an einen Gott der Erwachsenen, dem er als Schüler, aber nicht als Knecht begegnen will und mit dem er um Verstehen und Glauben ringt. Es ist ein vielschichtiger Text, - religiös, philosophisch, politisch, aber vor allem ergreifend und zum Nachdenken zwingend. Traugott Buhre liest dem Text angemessen, eindringlich und ohne Pathos.
Sehr zu empfehlen für am Thema Interessierte und , zusammen mit dem Buch (Ev.B. 05/278), für Gesprächskreise.Rezensent: Ingeborg Conradt
Personen: Kolitz, Zvi Buhre, Traugott Ungerer, Tomi
Kolitz, Zvi:
Jossel Rakovers Wendung zu Gott : Ungek. Lesung / Zvi Kolitz. Gelesen von Traugott Buhre. - Zürich : Diogenes, 2006. - 1 CD mit Booklet ; 60 Min.
ISBN 3-257-80012-6
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Hörbücher