Colin Barrett erzählt in Bukowski-Manier von jungen Männern in der irischen Provinz.
Rezension
Die Protagonisten dieser Kurzgeschichten sind Türsteher, Drogendealer und leidenschaftliche Billardspieler. Seitdem sie denken können, leben sie in ihrem Heimatnest irgendwo im Westen Irlands. Ihnen fehlt der Antrieb diesen vertrauten Mikrokosmos zu verlassen. Und so bewegen sie sich dort Tag für Tag, mal auf mehr, mal auf weniger schiefen Bahnen. Wer selbst aus einer Kleinstadt kommt, hat unwillkürlich das Gefühl, diesen jungen Leuten schon begegnet zu sein: Keiner ist ein Held im klassischen Sinne, einige leben noch daheim bei Mutti, andere haben beachtliche Probleme mit ihrer Körperhygiene oder sind kriminell. Dennoch wächst mit jeder Seite die Sympathie für diese schrägen Vögel, die die kleinen und großen Katastrophen ihres Lebens auf ganz eigene Art bewältigen. Colin Barrett und sein Übersetzer schlagen einen frischen Ton an und könnten den Nerv derjenigen Leser treffen, die sich für die Werke Charles Bukowskis oder Jack Kerouacs begeistern.
Ein abwechslungsreiches Leseerlebnis - verstörend, rührend und bisweilen urkomisch.Rezensent: Annemarie Hagmayer
Personen: Barrett, Colin
Barrett, Colin:
Junge Wölfe : Stories / Colin Barrett. Dt. von Hans-Christian Oeser. - Göttingen : Steidl, 2016. - 221 S. ; 21 cm. - Aus d. Engl.
ISBN 978-3-95829-134-8 geb. : EUR 20.00
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Bar - Buch