Ausschweifende europäische Geschichtsstunde am Beispiel der Habsburger.
Rezension
Simon Winder erzählt schlaglichtartig die Geschichte der riesigen Territorien auf dem europäischen Kontinent, die das Haus Habsburg nach und nach unter seine Herrschaft brachte. Dabei hangelt er sich an den einzelnen Kaiser-Persönlichkeiten entlang und berichtet von ihren Eigentümlichkeiten, persönlichen Leistungen und politischen Verstrickungen. Viele Hintergrundbeschreibungen und geschichtliche Einordnungen erläutern die jeweilige politische Situation. Dem Autor traut man hier, als Cheflektor des Londoner Penguin Verlags, eine kompetente Recherche zu. Dennoch fühlt man sich, mangels einer strengen, übersichtlichen Strukturierung des umfangreichen Textes oft wie in einem popularwissenschaftlichen Plauderstündchen. Auf 670 Seiten kann man den komplexen Verhältnissen nur schwer folgen und der Kopf schwirrt einem vor lauter Titeln, dauernden Kriegen, Kuriositäten und Histörchen.
Monarchie-Fans finden sicher viel Neues in dieser Familienchronik, für den Durchschnittsleser ist dieses Buch in Teilen sicher unterhaltsam und erhellend aber insgesamt erschlagend.Rezensent: Axel Witkavel
Personen: Winder, Simon
Winder, Simon:
Kaisers Rumpelkammer : Unterwegs in der Habsburger Geschichte / Simon Winder. Dt. von Klaus Binder, Bernd Leineweber u. Nele Quegwer. - Reinbek : Rowohlt, 2014. - 718 S. : Ill. ; 22 cm. - Aus d. Engl.
ISBN 978-3-498-07257-5 geb. : EUR 24.95
Geschichte einzelner Staaten und Länder (Gesamtdarstellungen) - Buch