Mangelhafte moraltriefende Umsetzung der Fabel von Äsop.
Rezension
Die Fabeln des Griechen Äsop dienen der Autorin als Vorlage, sie formulierte sie um und der Grafiker Aljoscha Blau bebilderte sie. „Bekannte Fabel – neu erzählt und hinterfragt“, so heißt es im Pressetext. Zeitgemäß will man die Fabel übertragen. Soweit zum Ziel des 48 Seiten starken Büchleins. Nun zum Produkt: Fabeln haben ja allgemein etwas lehrhaftes und sie sind schlicht – die Fabeln von Äsop allzumal. Aber was hier vorliegt, ist nicht schlicht, sondern banal. Über die Qualität der Bilder mag man diskutieren, mir mangelt es an der Interpretationsoffenheit. Die Umsetzung der ursprünglich gleichnishaften Fabeln aber trieft aber nur so von Moral. Da wird dann auch aus der äsiopschen selbstverliebten Heuschrecke schnell ein fauler Mistkäfer. Und zu allem Überfluss steht am Ende jeder Fabel noch ein moralischer Satz für alle, die ihre Lehre aus dem Text nicht gezogen haben.
Fazit: zu flach gedacht.Rezensent: Volker Dettmar
Personen: Blau, Aljoscha Schneider, Antonie
Schneider, Antonie:
Kamel bleibt Kamel : Äsops Bilderbogen / Antonie Schneider. Ill. von Aljoscha Blau. - St. Pölten : Residenz, 2009. - 42 S. : Ill. ; 25 cm
ISBN 978-3-7017-2056-9
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher