Eine europäische Geschichte seit 1453 mit Deutschland im Mittelpunkt, umkämpft, aktiv, bedrohlich, aber entscheidend.
Rezension
Der in Cambridge lehrende irische Historiker legt ein atemberaubend umfangreiches und forschungsgesättigtes Werk vor. Seine zentrale These, die er ungemein detailreich darlegt und konsequent durchhält, ist spätestens seit Ranke nicht neu und lautet: Europa ist das welthistorisch eigentliche globale Machtzentrum. Deutschlands geopolitische Mittellage macht Deutschland zum Kampfplatz der weltweiten Auseinandersetzungen, weil die zunächst dynastische, später nationale Zersplitterung des Kontinents zur Sicherheit der einzelnen Staaten die Einhegung (Einkreisung) Deutschlands nötig macht, oder zur Erringung einer hegemonialen Stellung die Erringung der Herrschaft über die Mitte des Kontinents erfordert. - Vom Heiligen Römischen Reich schlägt Simms den Bogen über das habsburgische (spanische) Weltreich, über Frankreichs Königtum, Napoleon, Bismarck, Hitler bis zur Europäischen Union. Der weite historische Blick ebnet aber auch ein, wird zum Systemzwang, besonders für die Zeit nach 1945.
Für geübte Leser, die eine von der These her geschlossene, kompakt und gut geschriebene Geschichtsdarstellung mit fundierten Quellenverweisen suchen.Rezensent: Hans-Wolfgang Schaller
Personen: Schmidt, Klaus-Dieter Simms, Brendan
Simms, Brendan:
Kampf um Vorherrschaft : Eine deutsche Geschichte Eurpas 1453 bis heute / Brendan Simms. Dt. von Klaus-Dieter Schmidt. - München : Dt. Verl.-Anst., 2014. - 895 S. : Ill. ; 24 cm. -
ISBN 978-3-421-04397-9
Epochen übergreifende Behandlung von Einzelthemen - Signatur: Gc - Bücher