In einer Vorstadtsiedlung versuchen die Bewohner in den 80er Jahren ein richtiges Leben zu führen und scheitern.
Rezension
Alexa Hennig von Lange führt die Leser in eine Vorstadtsiedlung der 80er Jahren. Man fühlt sich frei und möchte alles richtig machen. Es prallen patriarchale Erziehungsvorstellungen auf feministische Ideen. Hier leben drei Elternpaare, die versuchen nach außen zu demonstrieren, wie glücklich sie in ihrer Eigenheim-Idylle sind. Doch der Schein trügt. Die Frauen werden in die Rolle der Hausfrau gedrängt und sind unglücklich. Um das eigene Scheitern der Lebensvorstellung zu verarbeiten, steigert man sich in die Förderung der Kinder hinein, ohne nach den Wünschen der Kinder zu fragen. Wer da nicht mitmacht, wird misstrauisch beobachtet. Man missgönnt den anderen Glück und Anerkennung. Die Ehemänner stehen mehr oder weniger hilflos daneben. Die Erzählung wechselt ständig die Perspektive. Alle Protagonisten kommen zu Wort. Manchmal nur mit einem halben Satz. Auch wenn der Roman nicht frei von Klischees ist und man sich an die Sprache gewöhnen muss, ist es eine lohnende Lektüre.
Für Literaturkreise, Gesprächsanstoß für Frauenfrühstück.Rezensent: Eva Basler
Personen: Hennig von Lange, Alexa
Hennig von Lange, Alexa:
Kampfsterne : Roman / Alexa Hennig von Lange. - Köln : DuMont, 2018. - 224 S. ; 19 cm
ISBN 978-3-8321-9774-2
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher