Rückblick auf die autoritäre und antidemokratische evangelische Kirche von vor 1989 und zugleich der Versuch aktuelle neue demokratische Perspektiven in der Kirche aufzuzeigen.

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Rezension

Um unsere Demokratie zu erhalten und zu stabilisieren will der ARD-Korrespondent und Synodale Arnd Henze die evangelische Kirche motivieren, sich stärker in politische Debatten einzumischen. Dazu gehört, es Basisbewegungen und kritischen Stimmen mehr Raum zu geben, um autoritäre Strömungen und Populismus zu widerstehen. Die evangelische Kirche steht in der Pflicht anti-demokratisches Verhalten nicht zuzulassen, zumal der Lernprozess Demokratie in der Kirche lange gedauert hat, erst in den 90 er Jahre ist die Kirche in der Demokratie „heimisch“ geworden, die Aufarbeitung der Verstrickung mit dem 3. Reich war kein Ruhmesblatt. Hier sei nur an die Versuche der Kirche erinnert, die kritischen Veröffentlichungen von Ernst Klee im HR 1991 zu verhindern.
Die momentane Fridays-for-Future-Bewegung ist z. B. komplett an der Kirche vorbeigegangen, Henze plädiert dafür, dass Pastoren den direkten Kontakt zu protestierenden Schülern suchen sollen. Kirchengemeinden sollten desweiteren regelmäßig externe Kritiker einladen, um von diesen eine schonungslose Einschätzung kirchlicher Aktivitäten zu erhalten. Die Kirche habe diesen "Realitäts-Check" nötig. Viele Mitglieder in der Kirche sind noch sehr konservativ eingestellt. Der Autor setzt sich dafür ein, eine „Demokratie- Lernprozess fortzusetzen, in dem sich die Kirche außerhalb der religiösen Nische als Teil einer lebendigen Zivilgesellschaft verortet. Dafür brauche es eine Kultur der Wertschätzung und des Streits. Das Buch ruft zu einer Kirche auf, die im Sinne Dietrich Bonhoeffers sich in die Welt einbringt, um die Demokratie gegen alle „Haßprediger“, „Fak-News“, AFDler zu stabilisieren und positiv weiter zu entwickeln.

Ein notwendiges Buch zur Diskussion in Kirchengemeinden.

Rezensent: Martin Ertz-Schander

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Personen: Henze, Arnd

Schlagwörter: Kirche Demokratie Demokratiegeschichte