Bennett, Claire-Louise
Kasse 19
Bücher

Eskapismus und Autofiktion - Marie-Louise Bennets zweiter Roman ist eine große Liebeserklärung an die Literatur.


Rezension

Die Herausforderung gleich voran: es ist nicht leicht, dieses Buch zu lesen. Aber es lohnt sich. Autofiktionale Romane haben in den letzten Jahren den Buchmarkt überschwemmt, Claire-Louise Bennett setzt einem eventuellen Überdruss ein wahres Meisterwerk entgegen. Das Leben und Erleben ihrer Erzählerin ist geprägt von Begegnungen mit Literatur und Männern: Autor:innen und Buchtitel summen durch diesen nicht stringent erzählten Text, dienen genauso als Reflexions- und Projektionsfläche wie die Affären und Liebschaften, die die Erzählerin pflegt. Dabei ist man eingeladen, in einem wohligen Nebel des Nichtwissens zu versinken, sich treiben zu lassen wie eben die Erzählerin sich treiben lässt. Was ist Literatur, was ist Realität? Und wie ist der Übergang von einem ins andere zu markieren? Gleich zu Beginn stellt sie eines klar: die große Komponente in ihrem Leben ist „die Kraft des geschriebenen Wortes”. Bennett setzt diese Maxime mit einer aufsehenerregenden Konsequenz um.

Eine unbedingte Leseempfehlung für alle, die bereit sind, sich auf eine Reise der besonderen Art zu begeben.Autofiktion

Rezensent: Mara Becker


Personen: Bennett, Claire-Louise Bonné, Eva

Schlagwörter: Autofiktion

Bennett, Claire-Louise:
Kasse 19 / Claire-Louise Bennett. Dt. von Eva Bonné . - München : Luchterhand, 2023. - 302 S. ; 21 cm. -
ISBN 978-3-630-87711-2

Zugangsnummer: 45111
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher