Eine kleine Dorfgemeinschaft erlebt die Entstehung und den Verfall der DDR.
Rezension
Seit über 20 Jahren lebt Elise in Paris. Eines Tages erhält sie einen Brief von einem anonymen Freund, der sie darum bittet, noch einmal in ihr mecklenburgisches Heimatdorf Peleroich zurückzukehren. Dort soll sie erfahren, was damals zu DDR-Zeiten wirklich geschah. Warum ihr Vater starb und ihr damaliger Geliebter spurlos verschwand. Für Elise beginnt eine schmerzvolle Reise in die Vergangenheit. Mittlerweile ist das ehemalige Vorzeigedorf dem Verfall preisgegeben. Nichts erinnert mehr an das aufstrebende Lebensgefühl von 1950, als sich Elises Eltern kennenlernten. Sie, wie die anderen Dorfbewohner sollten in den kommenden Jahren die zunehmende Durchdringung des DDR-Systems bis in ihr privates Leben hinein miterleben.
Die Geschichte der DDR, der Wende und der Gegenwart wird hier im Mikrokosmus eines kleinen fiktiven Dorfes beschrieben. Der historische Bogen ist weit gespannt, weshalb die Menschen mit ihrem Lebensgefühl zum Teil etwas flüchtig in Erscheinung treten.
Rezensent: Juliane Deinert
Personen: Baumheier, Anja
Baumheier, Anja:
Kastanienjahre : Roman / Anja Baumheier. - Hamburg : Wunderlich, 2019. - 411 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-8052-0756-0
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher