Ein 11-jähriger Junge fährt 1954 allein als Passagier mit dem Schiff vom damaligen Ceylon nach Großbritannien.

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Rezension

Der titelgebende Katzentisch steht im Speisesaal der RMS Oronsay. An ihm sitzt der frühpubertäre Protagonist und beobachtet die Mitreisenden, denen er profane, schillernde und beängstigende Erlebnisse verdanken wird. Auch wenn Ondaatje den gleichen Weg ging, ist es keine reine Autobiographie, denn kann man so viel erleben in drei Wochen? Herausgekommen ist ein faszinierender Text, der vor Buntheit überquillt, der die vielen Personen einführt, sie verlässt, um sie später wiederzutreffen, entkommen kann ja keine vom Schiff. Oder vielleicht doch? Natürlich verlangt das Hörbuch Ausdauer, aber die hohe Qualität der Erzählkunst Ondaatjes und der Rezitationskunst Stecks machen es zu einem Hörerlebnis, an das man sich vielleicht ebenso lange erinnern wird, wie der Jahrzehnte später berichtende Michael an die ihn prägende Reise. - Auch wenn das 7 CDs beinhaltende Pappcover nicht das Originalschiff zeigt, ist es gestalterisch sehr gelungen, seine Haltbarkeit ist aber fraglich.

Für alle Hörerinnen und Hörer, die sich für lange Lesungen von vielgestaltigen Romanen, die in keine Schublade passen, begeistern können.

Rezensent: Tobias Behnen

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Personen: Walz, Melanie Steck, Johannes Ondaatje, Michael

Schlagwörter: Seefahrt Kolonialismus Sri Lanka Frühpubertät