Keiner hat mich lieb, findet Josefine
Bücher

Josefine ist beleidigt, weil ihre Schwestern ohne sie spielen. Sie denkt, dass niemand sie mag.


Rezension

„Denen würde ich nicht einmal fehlen, wenn ich tot bin“. Josefine steigert sich hinein in ihre Eifersucht, bis sich daraus ein Gefühl abgrundtiefer Verlassenheit entwickelt. Sie malt sich aus, wie ihre Familie an ihrem Grab steht. Werden sie weinen? Am Ende ist es dieses Bild, das Josefine aus ihrer Verzweiflung herauszieht. Mit ihren Geschwistern spielt sie Beerdigung. Und für Josefine ist alles wieder in Ordnung, denn sie wird doch geliebt. Von außen betrachtet, reagiert Josefine nur zickig auf eine Konfliktsituation. Autorin Tove Appelgren nimmt aber Josefines existentielle Ängste ernst. Da reicht es eben nicht, dass die Mutter oder der Bruder freundlich auf Josefine zugehen. Josefine muss ihre Verlustängste selbst überwinden. Die Lösung des „Beerdigung spielens“ wird Erwachsene vielleicht erschrecken, zeigt aber einen für Kinder natürlichen Weg der Bewältigung einer Situation. Die farbenfrohen, karikaturhaften Illustrationen mit witzigen Details nehmen der Geschichte alles Morbide.

Eine parteiergreifende Geschichte über Geschwisterkonflikte, Eifersucht und kindliche Ängste. Vor allem für Mädchen ab 4 J.

Rezensent: Birgit Schönfeld


Personen: Brunow, Dagmar Savolainen, Salla Appelgren, Tove

Schlagwörter: Angst Geschwister Eifersucht

Interessenkreis: Mitteldruck

Keiner hat mich lieb, findet Josefine / Tove Appelgren. Ill. von Salla Savolainen. Dt. von Dagmar Brunow. - Hamburg : Oetinger, 2010. - o. Pag. : überw. Ill. ; 30 cm. -
ISBN 978-3-7891-6277-0

Zugangsnummer: 26688
Bilderbücher (einschl. Märchen- u. Sachbilderbücher) - Signatur: Jm 1 - Bücher