Der Roman um eine iranische Frau schildert ihr Leben und die Auflösung ihrer Welt in Familie und Gesellschaft.
Rezension
Der Debütroman der iranischen Autorin erschien bereits 2002 und liegt nun in deutsche r Sprache vor. Worum gehtÆs? Die Ich-Erzählerin erzählt von ihrem Alltag in einem Stadtviertel im Iran. Von ihrem Mann Amir, der davon getrieben ist, nach Kanada auszuwandern, weil er sich dort eine bessere Existenz verspricht. Dieser Hunger nach einem anderen Leben lässt die Ehepartner sich immer weiter voneinander entfernen. Während Amir nach Baku geht, um Geld zu verdienen, bleibt die Erzählerin bei den Kindern. Sie erzählt auch von dem gespannten Verhältnis zu ihrer Mutter und von ihren Erinnerungen an ihren Vater, der einsam im Keller starb. - Fariba Vafi lässt ihre Protagonistin eine klare, poetische Sprache sprechen. Leise Töne mit großer Kraft. Die Ich-Erzählerin steht stellvertretend für die Frau im heutigen Iran. - In einem Nachwort zitiert SAID Passagen des Textes und deutet sie, was für Jeden hilfreich ist, der in persischer Literatur und der Kultur des Landes nicht so bewandert ist.
Der schmale Band mit kurzen Kapiteln liest sich gut. Für anspruchsvolle Leserinnen empfohlen.Rezensent: Judith Richter
Personen: Vafi, Fariba
Vafi, Fariba:
Kellervogel : Roman / Fariba Vafi. Dt. von Parwin Abkai. Mit einem Nachwort von Said. - Berlin : Rotbuch, 2012. - 159 S. ; 21 cm. - Aus d. Pers.
ISBN 978-3-86789-167-7 geb. : EUR 16.95
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