Ein Leben, drei Personen, drei verschiedene Erinnerungen -eine Spurensuche.

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Rezension

David hat sein Gedächtnis verloren. Mit einer Annonce bittet er Verwandte und Bekannte, Kontakt mit ihm aufzunehmen, um seine Erinnerung zu aktivieren. Es entsteht eine Flut von Briefen, die die tiefsten Gedanken der Schreibenden dokumentieren, verflossene  Lebenssituationen aufrollen und Antwort geben auf Fragen nach der Vergangenheit. 
Arvid, Pfarrer und Davids Adoptivvater, hat die Persönlichkeitsentwicklung des Protagonisten begleitet, kennt dessen intellektuellen, philosophischen Anspruch (und den seiner Freunde), Nietzsche und Schopenhauer beispielsweise, nicht nur zu lesen, sondern auch zu verstehen, sich außerdem intensiv mit dem Nihilismus und Pessimismus auseinanderzusetzen. Die intime Form der Mitteilungen interpretiert und reflektiert zudem Kindheit, Jugend, Konflikte und Träume. Gleichzeitig geben die Zeilen Einblick in familiäre, psychisch und physisch, beeinflussende Strukturen mit allen Unsicherheiten, die zwischenmenschliche Beziehungen irritieren, die, letztendlich, entstehende Zufälligkeiten in einen logischen Zusammenhang bringen.

Der Autor präsentiert in ungewöhnlicher Form die spannende Hinführung zur "Wiederentdeckung des verlorenen Gedächtnisses" seiner Hauptfigur. Interessante Lektüre mit Diskussionspotential. Durchaus geeignet für alle (Patienten-) Büchereien.

Rezensent: Brigitta Morgenstern

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Personen: Tiller, Carl Frode Kronenberger, Ina

Schlagwörter: Erinnerung Vergangenheit