Welzhofer, Lisa
Kibbuzkind Eine deutsch-israelische Familiengeschichte
Buch

Lisa, die Tochter einer alleinerziehenden Mutter, sucht auf eigene Faust ihren Vater, findet ihn und dabei sich selbst.


Rezension

Barbara, die Mutter der Autorin, wurde 1950 geboren, bricht in den sechziger Jahren aus dem bürgerlichen Elternhaus in der schwäbischen Kleinstadt Günzburg aus und gelangt über Umwege als Freiwillige in ein Kibbuz. Einerseits hat sie das Bedürfnis, etwas von den Verbrechen des Dritten Reichs an den Juden zu sühnen, andererseits sucht sie die andere Lebenserfahrung in einem fremden Land. Eine ernsthaftere Beziehung zu einem Israeli führt zu einer Schwangerschaft, aber der Vater fühlt sich zu jung für eine Familie und so bringt sie ihr gesundes Mädchen in Deutschland zur Welt. Ihrer Tochter erzählt sie aber nie etwas von ihrem Vater. Erst als Barbara gestorben ist, liest Lisa im Tagebuch ihrer Mutter mehr über deren Zeit in Israel. Lisa macht sich auf die Suche nach ihrem Vater, findet ihn und kann nach und nach eine persönliche Beziehung zu ihm aufbauen. Von dieser Suche in Deutschland und Israel erzählt sie in Briefen an ihren kleinen Sohn, damit er später mehr über seine Familie weiß.

Ein Plädoyer für den offenen Umgang mit der eigenen Familie, der eigenen Persönlichkeit, aber auch mit den Fragen der deutsch-israelischen Geschichte sowie der Zeit um 1968.

Rezensent: Rüdiger Sareika


Personen: Welzhofer, Lisa

Schlagwörter: Familie Deutschland Israel 68er

Welzhofer, Lisa:
Kibbuzkind : Eine deutsch-israelische Familiengeschichte / Lisa Welzhofer. - Leipzig : Ed. Chrismon, 2018. - 157 S. : Ill. ; 19 cm
ISBN 978-3-96038-160-0 kt. : EUR 14.00

Zugangsnummer: 2014/6586
Lebensbilder, Briefe und Tagebücher einzelner Personen - Signatur: Bb Wel - Buch