Lebendige Biographie einer besonderen Persönlichkeit.

---

Rezension

Emmanuel Radnitzky und Alice Ernestine Prin alias Kiki de Montparnasse, ein Reality-Star in surrealistischen Zeiten der Pariser 20ziger , stammt aus einfachen Verhältnissen, erlebt wirre Jahre mit Geldnot und anderen Entbehrungen.  Sie befindet sich permanent auf der Suche nach einem Heim, Stabilität und existentieller Sicherheit. Dabei gerät sie ins Drogenmilieu, kann sich durch professionelle Hilfe stabilisieren, überwindet eine Depression, findet ,aus diesem Tief heraus, neue Anregungen. Als sie Man Ray, den namenlosen Fotografen aus Amerika, kennen und lieben lernt, ändert sich ihr Leben. Es entsteht eine kreativ-romantische Beziehung mit gemeinsamer Ideen-Realisierung. Kiki etabliert sich im Künstlerviertel Montparnasse, nahe der Akademie " Ecole des Beaux-Arts" , fungiert als Model, malt selbst, singt, konzentriert sich auf das "Café de la Rotonde", dem Treffpunkt unterschiedlichster Charaktere, bunt gemischt, lt. Henry Miller "Der Nabel der Welt". Mit seinem pulsierenden Alltag, außergewöhnlichen Begegnungen, wie Pablo Picasso oder Jean Cocteau beispielsweise und daraus resultierenden Beziehungen, erlebt die Protagonistin diese Szene der Bohème als ein Zentrum der Experimentierfreudigkeit, in dem sie sich entfaltet, eine unerwartete Vielschichtigkeit entwickelt, sie, in ihrer schillernden Persönlichkeit als Ikone ihrer Epoche gilt, deren Ausstrahlung bis heute fasziniert, die Biographen*innen immer wieder erneut animiert, Kikis Mythos zu enthüllen.    

Stürmisch-lebendiger Streifzug durch die Jahrzehnte einer außergewöhnlichen Frau. Unterhaltsame Ablenkung im Klinik-Alltag. Bestens geeignet für alle( Patienten-) Büchereien.

Rezensent: Brigitta Morgenstern

---

Personen: Braude, Mark Steckhan, Barbara Wollermann, Thomas

Schlagwörter: Selbstfindung Milieustudie