Reisebericht aus Nordkorea, dem Reich Kim-Jong-uns. Der Autor und seine Freundin unternehmen eine fast private Besichtigungstour, nur begleitet von zwei offiziellen Aufpassern und diversen Geheimdienstlern.
Rezension
Mit gefälschten Biographien wagen sich der Autor und seine Freundin, eine aus Vietnam stammende Fotoreporterin, in das wohl bizarrste Land der Welt. Im Laufe ihrer 1.500 Kilometer langen Reise durch die Demokratische Volksrepublik besichtigen sie – begleitet von zwei koreanischen ‚Reiseleitern’ und ständig beobachtet vom Geheimdienst - jede Menge Sehenswürdigkeiten (Ehrenmale und Monumentalstatuen der diversen Kim-Jongs), fahren über Autobahnen ohne Autos, wohnen in Hotels, in denen der 5. Stock fehlt und besuchen Vorzeige-Bauernfamilien und den Grenzort Panmunjom. Angesichts des ständigen psychologischen Drucks, nicht enttarnt und verhaftet zu werden, geraten die beiden Reisenden allerdings zunehmend aneinander, was das ohnehin zwiespältige Vergnügen weiter trübt. Dies ist kein klassischer Reisebericht, dazu reflektiert der Autor doch zu häufig mit Witz und Ironie die wahren Zustände hinter der Propagandafassade. Der an Hergé angelehnte Titel irritiert ebenso wie der fröhlich winkende Kim-Jong-un auf dem Cover.
Als einer der wenigen Reiseberichte über Nordkorea überhaupt bei Bedarf empfohlen.Rezensent: Wolfgang Vetter
Personen: Eisert, Christian
Eisert, Christian:
Kim & Struppi : Ferien in Nordkorea / Christian Eisert. - Berlin : Ullstein, 2014. - 317 S. : Ill. ; 21 cm
ISBN 978-3-86493-020-1
Asien - Signatur: Ee - Bücher