Jüdisch-niederländische Kinder mit dem Stern erzählen.
Rezension
"In diesem Buch stehen traurige Geschichten. Indem ich sie erzähle, hoffe ich, die Erinnerung an die 18.000 jüdischen Kinder und hundert Sinti-Kinder lebendig zu halten." In Zusammenarbeit mit dem Erinnerungszentrum Westerbork, einem früheren NS-Durchgangslager für niederländische Juden, hat die Autorin aus Zeitzeugenerzählungen kleine Geschichten aus Kinderperspektive verfasst, die durch den Blick aus unschuldigen Kinderaugen an besonderer Tiefe gewinnen. Dabei wird von den Einschränkungen für Juden im täglichen Leben, den Situationen des Abtransportes aus der eigenen Wohnung und Nachbarschaft, der Suche nach einer Schiffspassage nach Übersee, dem beengten Lagerleben oder der Deportation in ein Vernichtungslager erzählt. Und dass es trotz allem auch Momente voller Glück und Zusammenhalt gibt, davon erzählen die Kinder. Einfühlsam ergänzt werden die Geschichten durch gekonnte Illustrationen von Julie Völk. Ein gutes Buch gegen das Vergessen im Jahr des 90. Geburtstages von Anne Frank.
Als Vorlesebuch, auch von nur einzelnen Geschichten, und Gesprächsanlass über jüdisches Leben in den Niederlanden für Kinder ab 10 Jahren. Unbedingt empfehlenswert!Rezensent: Karin Steinfeld-Bartelt
Personen: Letterie, Martine
Letterie, Martine:
Kinder mit Stern / Martine Letterie. Dt. von Andrea Kluitmann. Ill. von Julie Völk u. Leo Meijer. - Hamburg : Carlsen, 2019. - 126 S. : Ill. ; 21 cm. - Aus d. Niederländ.
ISBN 978-3-551-55762-9 geb. : EUR 11.00
Erzählungen 9-12 Jahre - Signatur: Ju 2 Let - Buch